Im Namen Allāhs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen.
Autor des ungekürzten Originals: Imām Muslim Ibn Al-Ḥağğāğ
Zusammenstellung: Imām ʿAbdu-l-Qawī Al-Munḏirī
Übersetzung: Fadlallah Ksiks
Lektorat: Aisha Meier Chaouki
Korrektur des arabischen Textes: Zouheir Soukah
Umfassende Revision: Lahcen Bakri
Herausgeber: Mohammed Amine Ramdani
© IB Verlag Islamische Bibliothek, Düsseldorf
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ISBN-13: 978-3-941111-24-0
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Zwei starke Bände, 2180 Ḥadīṯe, 1168 Seiten, Hardcover mit Fadenheftung, feines Papier und veredeltes Cover für nur 48,00 EUR.
Ṣaḥīḥ Muslim zählt neben Ṣaḥīḥ Al-Buḫārī zu den berühmtesten und zuverlässigsten Ḥadīṯ-Sammlungen der islamischen Tradition (Sunna). Die muslimischen Gelehrten sind sich darüber einig, dass diese beiden Ḥadīṯüberlieferungswerke in ihrer Authentizität unmittelbar nach dem Qurʾān zu situieren sind. Imām Muslim profitierte in seinem Al-Ğāmiʿ Aṣ-Ṣaḥīḥ (Die umfassende Sammlung gesunder Ḥadīṯe) von der Pionierarbeit seines Lehrers Al-Buḫārī. Er unterzog etwa dreihunderttausend Überlieferungen einer strengen Überprüfung, wählte aus diesen nur die vertrauenswürdigsten aus und klassifizierte sie nach Sachthemen. Sein Ṣaḥīḥ gilt deshalb, und das seit Jahrhunderten, als der Klassiker der Ḥadīṯliteratur schlechthin.
Sahih Muslim Band 1 – PDF Leseprobe
Sahih Muslim Band 2 – PDF Leseprobe
Kurzbiographie von Imām Muslim
Imām Muslims vollständiger Name lautet Abū-l-Ḥusain ʿAsākiru-d-Dīn Muslim Ibn Al-Ḥaǧǧāǧ Ibn Muslim Ibn Ward Bin Kūšāḏ Al-Qušairī An-Naisābūrī. Er gehörte zum arabischen Stamm Qušair, einem Teil des Clans Rabīʿa. Er wurde im Jahre 202 oder 206 n.H. (819 oder 821 n.Chr.) in Naisābūr (persisch: Nīšāpūr) in Persien geboren. Seine Eltern waren sehr religiös, und so wuchs er in einer frommen Umgebung auf. Infolgedessen blieb er sein ganzes Leben lang ein frommer und aufrichtiger Mensch. Ein hervorstechendes Merkmal seines ausgezeichneten Charakters war, dass er sich stets von übler Nachrede fernhielt, einer häufig vorkommenden menschlichen Schwäche.
Imām Muslim unternahm ausgedehnte Reisen, um in Arabien, Ägypten, Irak und Syrien Aḥādīṯ zu sammeln. Er besuchte Lesungen bei bekannten Ḥadīṯ-Gelehrten jener Zeit, wie Isḥāq Ibn Rawaiḥ, Aḥmad Ibn Ḥanbal, ʿUbaidullāh Al-Qawārīrī, Qutaiba Ibn Saʿīd, ʿAbdullāh Ibn Maslama, Ḥarmala Ibn Yaḥyā und anderen, um von ihnen zu lernen.
Später ließ er sich in Naisābūr nieder, wo er Imām Al-Buḫārī kennen lernte. Dessen umfassende Kenntnisse der Aḥādīṯ des Propheten – Allāh segne ihn und schenke ihm Frieden – beeindruckten ihn so sehr, dass er bis zum Ende seines Lebens mit ihm in Kontakt blieb. Er besuchte auch die Lesungen eines anderen Ḥadīṯ-Gelehrten, Muḥammad Ibn Yaḥyā Aḏ-Ḏuhlī, doch als es zwischen diesem und Imām Al-Buḫārī zu Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Erschaffung des edlen Qurʾāns kam, stellte sich Imām Muslim auf die Seite Al-Buḫārīs und wandte sich von Muḥammad Ibn Yaḥyā ab.
Imām Muslim verfasste zahlreiche Bücher und Abhandlungen zu den Aḥādīṯ, von denen das wichtigste die Ḥadīṯ-Sammlung Al-Ǧāmiʿ Aṣ-Ṣaḥīḥ – besser bekannt unter dem Namen Ṣaḥīḥ Muslim – ist. Einige Ḥadīṯ-Gelehrte sind der Ansicht, dass es in gewisser Hinsicht die beste und authentischste Ḥadīṯ-Sammlung ist. Imām Muslim sammelte auf mühselige Weise an die 300 000 Aḥādīṯ, doch nachdem er sie einer kritischen Prüfung unterzogen hatte, wählte er für seine Sammlung nur etwa 4000 von ihnen aus. Weitere Beiträge Imām Muslims zum Thema Ḥadīṯ sind:
Al-Kitāb Al-Musnad Al-Kabīr ʿalā-r-Riǧāl,
Al-Ǧāmiʿ Al-Kabīr,
Kitābu-l-Asmāʾ wa-l-Kunā,
Kitābu-l-ʿIlal,
Kitābu-l-Waḥdān und andere.
Imām Muslim hatte viele Schüler, die die Ḥadīṯ-Wissenschaft von ihm lernten. Einige von ihnen wurden berühmt und bekleideten herausragende Positionen, wie Abū Hātim Rāzī, Mūsā Ibn Hārūn, Aḥmad Ibn Salama, Abū ʿĪsā Tirmiḏī, Abū Bakr Ibn Ḫuzaima, Abū ʿAwāna und Ḥāfiz Ḏahbī.
Imām Muslim starb 261 n.H. (875 n.Chr.) im Alter von siebenundfünfzig Jahren und wurde in einem Vorort von Naisābūr beerdigt.
Kurzbiographie von Al-Ḥāfiẓ Al-Munḏirī
Der berühmte Ḥāfiẓ Zakīu-d-Dīn ʿAbdu-l-ʿAẓīm Ibn ʿAbdu-l-Qawī Ibn ʿAbdullāh Ibn Salama Abū Muḥammad Al-Munḏirī wurde im Monat Šaʿbān des Jahres 581 n.H. (Oktober/November 1185 n.Chr.) in Ägypten geboren und starb dort am 4. Ḏū-l-Qaʿda des Jahres 656 n.H. (2. November 1258 n.Chr.). Da er in Ägypten geboren wurde, erhielt er den Beinamen „Al-Miṣrī“ (der Ägypter), während seine Familie ursprünglich aus Damaskus kam.
Al-Munḏirī lernte den Qurʾān auswendig und erhielt zunächst eine fundierte Ausbildung in islamischer Etikette (Adab) und Jurisprudenz (Fiqh). Danach widmete er sich ab 591 n.H., also ab dem Alter von 10 Jahren, mit großem Erfolg dem Studium der Ḥadīṯ-Wissenschaft. Er hörte Aḥādīṯ von einer Reihe Ḥadīṯ-Gelehrter, unter ihnen Al-Ḥāfiẓ ʿAbdu-l-Ḥasan ʿAlī Ibn Al-Mufaḍḍal Al-Maqdisī, bei dem er schließlich seine Studien beendete.
In der Stadt des Propheten, Al-Madīna, hatte er Aḥādīṯ von Al-Ḥāfiẓ Ǧaʿfar Ibn Amusān gehört, und in Damaskus von ʿUmar Ibn Tabarzad. Außerdem hatte er bei Ḥadīṯ-Gelehrten in Naǧrān (Ort im Süden des heutigen Saudi-Arabien), Alexandria, Ar-Rāḥa (eine Stadt im heutigen Syrien) und Bait Al-Maqdis (Jerusalem) studiert.
Seine bekanntesten Werke sind:
At-Tarġīb wa-t-Tarhīb,
Muḫtaṣar Ṣaḥīḥ Muslim (das vorliegende Werk, eine Art Auszug aus Ṣaḥīḥ Muslim),
Muḫtaṣar Sunan Abī Dāwūd,
Šarḥ At-Tanbīh li Abī Isḥāq Aš-Širāzī fi-l-Fiqh Aš-Šāfiʿī,
Arbaʿūn Ḥadīṯan fī Faḍl Iṣṭināʿ Al-Maʿrūf,
Al-Aʿlām bi Aḫbār Šaiḫ Al-Buḫārī Muḥammad Ibn Salām,
Muʿǧam Aš-Šuyūḫ,
ʿAmāl Al-Yaum wa-l-Laila.
Al-Munḏirī hatte etliche Schüler, die Aḥādīṯ von ihm lernten und weitergaben, unter ihnen Al-Ḥāfiẓ Ad-Dimyātī, der seine Studien bei ihm beendete, außerdem ʿAllāma Taqīu-d-Dīn Ibn Daqīq Al-ʿAid, Al-Yunainī Abū-l-Ḥusain, Ismāʿīl Ibn ʿAsākir und Aš-Šarīf ʿIzzu-d-Dīn. Er lehrte in der Az-Zāfirī-Moschee in Kairo, bevor er der oberste Gelehrte des Ad-Dār Al-Kāmiliya wurde, wo er seine Lehrtätigkeit nach zwanzig Jahren abschloss.
Sein Schüler Aš-Šarīf ʿIzzu-d-Dīn Al-Ḥāfiẓ sagte über Al-Munḏirī: „Niemand kannte sich in der Ḥadīṯ-Wissenschaft mit all ihren verschiedenen Bereichen so gut aus wie unser Šaiḫ, Zakīu-d-Dīn. Er kannte sich außerordentlich gut aus mit der Einstufung von Aḥādīṯ, ob sie authentisch, nicht authentisch oder schwach sind, und mit ihren Überlieferketten. Auch wusste er sehr viel über die Überlieferer, über ihre Einstufung als tadelns- oder lobenswert (Al-Ǧarḥ wa-t-Taʿdīl ), über ihre Geburts- und Todesdaten und ihr Leben. Er war ein Führer, standhaft und äußerst fromm. Er stand stets zu seinem Wort und war sich sicher über alles, was er berichtete.“
Und Aḏ-Ḏahabī sagte über ihn: „Zu seiner Zeit gab es niemanden, der mehr (Aḥādīṯ) auswendig wusste als er.“
Eine Begebenheit aus dem Leben Al-Munḏirīs verdeutlicht seinen Sinn für Gerechtigkeit, seinen Sanftmut und seine Anerkennung der Begabungen anderer Menschen. Er pflegte in Ägypten Fatāwā (islamische Rechtsgutachten) zu erteilen, doch dies gab er später auf. Warum er dies tat, darüber berichtet uns At-Tāǧ As-Subkī: „Ich hörte meinen Vater, At-Taqī As-Subkī, sagen, dass Šaiḫ ʿIzzu-d-Dīn Ibn ʿAbdu-s-Salām für eine kurze Zeit Aḥādīṯ in Damaskus lehrte. Als er nach Kairo kam, hörte er auf zu lehren und nahm stattdessen an den Sitzungen von Šaiḫ Zakīu-d-Dīn Al-Munḏirī teil. Er saß inmitten seiner gewöhnlichen Schüler, hörte ihm zu und unterrichtete selbst überhaupt nicht. In dieser Zeit hörte auch Šaiḫ Zakīu-d-Dīn Al-Munḏirī damit auf, Rechtsgutachten zu erteilen. Er sagte: »Wann immer Šaiḫ ʿIzzu-d-Dīn hereinkommt (d.h. in eine Stadt oder ein Land), brauchen die Leute mich nicht mehr!«“