Mit diesem Buch will der Autor Grundprinzipien juristischer Prägung der frühislamischen Zeit darlegen. Er meint, daß der universale Charakter des islamischen Rechts heute wieder – unter Ausschaltung jeglichen Missbrauchs – ins Leben gerufen werden kann, indem man dessen Hauptquellen, Qurʾān und Sunna sowie seine Hauptmaximen, wissenschaftlich adäquat anwendet. Die enorme Leistung, die der zweite Kalif ʿUmar Ibn Al-Ḫaṭṭāb (r) für die damalige Gesellschaft vollbracht hat und die einer islamischen Gesellschaft in jedem Zeitalter als Vorbild dienen kann, ist in erster Linie durch Flexibilität in der Anwendung von Qurʾān und Sunna auf die Gesellschaft zustandegekommen.
Dr. Halid Ünal wurde 1952 in Ankara geboren. Als Sohn eines islamischen Gelehrten lernte er schon im Kindesalter den ganzen Qurʾān auswendig. Bis 1970 besuchte er die Imam-Hatib-Schule, ein Gymnasium mit islamischer Prägung. Anschließend studierte er die Islam-Wissenschaften an der Universität zu Ankara; dort bestand er 1975 die Abschlußprüfung der „Mezuniyet Imtihani“. 1976 ließ er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln immatrikulieren und bestand dort 1982 die Doktorprüfung. Anschließend bereitete er sich für seine Habilitation in der „Ilahiyat Fakültesi“ der Erciyes Universitesi in Kayseri (Türkei) vor, wo er auch zunächst als Assistent tätig war. 1986 wurde er dort als Dozent ernannt. Von 1987 bis 1992 hielt er Vorlesungen an der juristischen Fakultät der „9 Eylül-Universität“ zu Izmir. Seit 1993 ist er wieder an der „Ilahiyat Fakültesi“ tätig und steht kurz vor dem Abschluß seiner Habilitationsschrift über „Die Beziehung zwischen Recht und Ethik in der Šarīʿa. Zu seinen wissenschaftlichen Mitwirkungen gehören verschiedene Veröffentlichungen und zahlreiche Abhandlungen auf dem Gebiet des islamischen Rechts.